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Cäsar – De bello Gallico VI.12: Die Sequaner unterwerfen mit Hilfe der Germanen die Häduer

Cum Caesar in Galliam venit, alterius factionis principes erant Haedui, alterius Sequani.
Hi cum per se minus valerent, quod summa auctoritas antiquitus erat in Haeduis magnaeque eorum erant clientelae, Germanos atque Ariovistum sibi adiunxerant eosque ad se magnis iacturis pollicitationibusque perduxerant.
Proeliis vero compluribus factis secundis atque omni nobilitate Haeduorum interfecta tantum potentia antecesserant, ut magnam partem clientium ab Haeduis ad se traducerent, obsidesque ab iis principum filios acciperent et publice iurare cogerent nihil se contra Sequanos consilii inituros, et partem finitimi agri per vim occupatam possiderent Galliaeque totius principatum obtinerent.
Qua necessitate adductus Diviciacus auxilii petendi causa Romam ad senatum profectus infecta re redierat.
Adventu Caesaris facta commutatione rerum, obsidibus Haeduis redditis, veteribus clientelis restitutis, novis per Caesarem comparatis, quod ii qui se ad eorum amicitiam adgregarant, meliore condicione atque aequiore imperio se uti videbant, reliquis rebus eorum gratia dignitateque amplificata Sequani principatum dimiserant.

Übersetzung


Als Cäsar nach Gallien kam, waren die Haeduer die Anführer der einen Partei, die Sequaner die der anderen.
Da diese (= die Sequaner) schon an sich weniger einflussreich waren, weil die Haeduer von alters her das höchste Ansehen genossen und weil ihnen große Gefolgschaften gehörten, hatten sie (= die Sequaner) die Germanen und Ariovist für sich gewonnen, und (hatten sie (= die Germanen und Ariovist)) durch große Opfer und Versprechungen für sich eingenommen.
Nachdem aber mehrere siegreiche Schlachten geschlagen worden waren und (nachdem) der ganze Adel der Haeduer umgebracht worden war, waren sie so sehr an Macht überlegen gewesen, dass sie einen großen Teil der Klienten der Häduer für sich gewannen, dass sie von ihnen (= den Häduern) die Söhne der Anführer als Geiseln erhielten, dass sie sie (= die Häduer) zwangen, im Namen des Staates zu schwören, keine Pläne gegen die Sequaner zu fassen, dass sie den durch Gewalt eingenommenen Teil des angrenzenden Gebietes in Besitz nahmen, und dass sie die Herrschaft über ganz Gallien innehatten.
Nachdem er durch diese Notlage veranlasst zum Senat nach Rom aufgebrochen war, um Hilfe zu erbitten, kehrte Diviciacus unverrichteter Dinge zurück.
Da durch Cäsars Ankunft eine Änderung der Dinge eingetreten war, da die Geiseln den Häduern zurückgegeben worden waren, da die alten Klientelen wiederhergestellt worden waren, da durch Cäsar neue Klientelen beschafft worden waren, weil diejenigen, die sich zu deren Freundschaftsbündnis dazugesellt hatten, sahen, dass sie eine bessere Lage und eine gerechtere Herrschaft genossen, und da deren Beliebtheit und Ansehen durch andere Dinge gemehrt worden waren, hatten die Sequaner ihre Herrschaft verloren.