Zeiten

 

 

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PLQPF

Imperfekt/
Perfekt

Präsens

Futur I

Futur II

 

 

Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)

Es drückt wie im Deutschen, die Vorzeitigkeit zu einer vergangenen Handlung aus:

Aeneas, qui Troia fugerat, post multos annos in Italiam pervenit.
Äneas, der aus Troja geflohen war, gelangte viele Jahre später nach Italien.

 


Imperfekt (Mitvergangenheit) und Perfekt (Vergangenheit)

Beide Zeiten bezeichnen im Lateinischen vergangene Ereignisse, die vom Präsens gleich weit „entfernt“ sind, bringen jedoch unterschiedliches zum Ausdruck.

 

Lat. Imperfekt

Was drückt die Zeit aus?

- wiederholte Handlung
- länger dauernde, nicht abgeschlossene Handlung

Graphische Entsprechung?

Zeitdauer (Linie)

Wiedergabe im Deutschen?

Imperfekt

 

Lat. Perfekt

Was drückt die Zeit aus?

einmalige Handlung

Graphische Entsprechung?

Zeitpunkt (Punkt)

Wiedergabe im Deutschen?

Präteritum/Perfekt (1)

 

(1) In der deutschen Normsprache ist das Präteritum Erzählzeit. (In der Umgangssprache wird hingegen das Perfekt benutzt)

Dormiebam; subito magister intravit:
Ich schlief; plötzlich trat der Lehrer ein.

 

Präsentisches Perfekt: Einige Verben haben Perfektform, aber Präsensbedeutung:

 

odi, odisse

ich hasse

novi, novisse

ich kenne

consuevi, consuevisse

ich bin gewohnt

memini, meminisse

ich erinnere mich

 

Imperfekt de conatu: Das Imperfekt kann auch einen Versuch ausdrücken.

Puellam basiabam, sed irata me prohibuit.
Ich wollte das Mädchen küssen, doch es hielt mich erbost davon ab.

 

 

 

Präsens (Gegenwart)

Im Allgemeinen wird es wie im Deutschen gebraucht.

magister discipulos laudat
Der Lehrer lobt seine Schüler

Es findet sich aber auch die Verwendung als historisches Präsens: Hierbei handelt es sich um ein Stilmittel, das Erzählungen anschaulicher oder spannender macht. Es kann im Deutschen mit dem Präteritum oder mit dem Präsens wiedergegeben werden.

Dormiebamus. Subito magister clamat:
Wir schliefen. Plötzlich brüllt (brüllte) der Lehrer.

Weiterhin gibt es den historischen Infinitiv, der ein Prädikat ersetzt (im Deutschen: Präteritum)

Tum mater orare (statt oravit), ut fugerem:
Dann bat (mich) die Mutter zu fliehen.

 

 

 

Futur I (Zukunft)

Das lateinische Futur drückt wie im Deutschen eine zukünftige Handlung aus.

cetera praetermittam
die übrigen Dinge werde ich übergehen

Parallelfutur: Steht im Lateinischen ein Hauptsatz im Futur und ist der Nebensatz gleichzeitig, muss in diesem Nebensatz ebenfalls Futur stehen. Im Deutschen kann man dagegen Präsens verwenden.

Gaudebo, si me visitabis (Futur).
Ich werde mich freuen, wenn du mich besuchst (Präsens).

 

 

 

Futur exakt (Futur II, Vorzukunft)

Das Futur II drückt die Vorzeitigkeit zu einer zukünftigen Handlung aus. Es bezeichnet somit die Zeit zwischen Gegenwart und Zukunft. Es wird im Deutschen mit Präsens oder Perfekt übersetzt.

Cum Romam venero, tibi scribam:
Wenn ich nach Rom komme (gekommen bin), werde ich dir schreiben.

Im Deutschen drückt das Futur II meist eine Vermutung aus:
Paul liegt mit Kopfschmerzen im Bett; seine Mutter sagt: „ Er wird zu viel getrunken haben“ (Vermutlich hat er zu viel getrunken).

 

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